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FILMKRITIK: Die Mitchells gegen die Maschinen

 Der Film "Die Mitchells gegen die Maschinen" ist ein von Sony für Netflix produzierter Animationsfilm, der von dem Regisseur Mike Rianda gedreht wurde, der auch an der Disney-Serie „Willkommen in Gravity Falls“ mitgearbeitet hat, was ja schon mal für ihn spricht, weil, das war eine echt tolle Serie. Und produziert wurde dieser Film von Phil Lorde und Chris Miller. Auch das spricht für diesen Film, denn ehrlich gesagt fällt mir spontan nichts schlechtes ein, woran die beiden mitgearbeitet haben. Und auch dieser Film ist einfach nur klasse.

Der ganze Film ist in einem sehr schönen Comicstil gehalten, der mich etwas an den ebenfalls genialen Film „Spiderman A new Universe“ erinnert, nur dass „Die Mitchells“ wesentlich bunter sind. Es fängt auch schon mit den Logos der Studios und Firmen an, die mit lustigen Animationen versehen wurden. Generell werden im ganzen Film immer wieder kleine cartoonige an Internetvideos erinnernde Animationen im Film eingeblendet, was ich in dieser Form für sehr originell halte.

Aber kommen wir erstmal zum Thema des Films. Es geht um ein Mädchen namens Katie Mitchell, die ein großer Filmfan ist und selber Filme machen will und auch welche für YouTube macht. Ich konnte mich aufgrund dessen, sehr gut mit ihr identifizieren. Sie hat ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihrem Vater Rick, der wiederum ein großer Naturliebhaber ist, mit Technik nichts anfangen kann und am liebsten im Wald wohnen würde. Ein gutes Verhältnis hat sie zu ihrem kleinen Bruder, der ein großer Dino-Fan ist. Er weiß absolut alles was man über Dinos wissen kann und will sein wissen mit so ziemlich jedem teilen. Die Mutter will die ganze Familie zum Zusammenhalt führen und alle Streitigkeiten schlichten unter anderem aufgrund ihrer Eifersucht gegen die perfekte Nachbarsfamilie die Poseys.

Katie will unbedingt auf eine Filmschule gehen und sie wurde genommen. Sie freut sich endlich ihre nervige Familie loszuwerden und gleichgesinnte kennenzulernen. Doch dann storniert der Vater Rick einfach den Flug zu ihrer Filmschule, weil er einen spontanen Ausflug mit dem Auto geplant hat, um noch einmal als Familie was zu unternehmen. Katie ist alles andere als begeistert, die Einführungswoche zu verpassen, lässt sich aber überzeugen mitzukommen. Doch dieser Ausflug wird gestört. Denn die Firma Pal, deren Logo stark an eine Mischung aus Amazon und Apple erinnert und deren Name offenbar an PayPal angelehnt ist, hat viele Roboter gebaut, die laut deren Geschäftsführer eine Art Smartphone mit Armen und Beinen sein soll. Doch die Roboter stellen sich gegen die Menschheit und wollen alle Menschen einsammeln und ins All schießen.

Am Ende sind nur noch die Mitchells da, die sich gegen diese Maschinen stellen müssen.

So viel zu den Charakteren und der Handlung. Ich halte diesen Film für ein sehr lustiges emotionales und grundsätzlich einfach fantastisches Animationsabenteuer, dass jedem Alter etwas bieten kann. Für Kinder ist es perfekt, weil der Film eine sehr einfühlsame und schöne Geschichte erzählt und für sie eine schöne und einfache Moral hat. Außerdem werden sie die Roboter lieben. Ganz besonders, zwei defekte lustige Roboter, die sich im Film der Familie anschließen. Für Erwachsene wird es erfreulich sein, wie schön satirisch unsere heutige sehr technikabhängige Gesellschaft veralbert wird. Und die technologische Unfähigkeit von Menschen etwas höhrem Alters. Manchmal war der Humor sogar etwas schwarz. Außerdem wird die Furry-Szene wohl auch eher ältere Zuschauer ansprechen, weil heutige Kinder werden sich wohlkaum an die Furrys erinnern. Außerdem gibt es viele Anspielungen auf Filme, von denen nicht alle unbedingt kinderfreundlich sind. Zum Beispiel erklingt in dem Film in einer Szene die Musik aus Kill Bill und auch der Film Mad Max findet kurz Erwähnung. Aber wenn wir schon Musik erwähnt haben, will ich kurz anmerken, dass die Musik in dem Film ebenfalls sehr stimmig und gut ausgewählt ist. Es ist eine Mischung aus sehr popmusik-naher Mix aus instrumentaler und elektronischer Musik, die perfekt an den Film angepasst wurde. Und ich möchte euch an Herz legen, sich den Abspann bis zum Ende anzuschauen. Selbst wenn ihr nicht so irre seid wie ich, dass ihr bei jedem Film immer den Abspann bis zum Ende schaut, dann solltet ihr hier eine Ausnahme machen, denn der Abspann wurde mit sehr schönen Animationen dekoriert und grundsätzlich sehr schön und aufwendig gestaltet. Außerdem kommen zwischen den Songs auch noch kleine lustige Sprechsequenzen. Auch hier merkt man, meiner Meinung nach, wie viel Herzblut in das Projekt gesteckt wurde.

Ingesamt zusammengefasst einfach ein grandioser Film, der, wenn er nicht das Filmhighlight dieses Jahres wird, dann wird er zumindest das Animationsfilmhighlight des Jahres. Mir hat er jedenfalls extrem gut gefallen und ich vergebe daher 10/10 Punkten. Diesen Film könnte ich vielleicht sogar zu meinen Lieblingsfilmen zählen.

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